Schutzgas: Diese Gase werden zum Schweißen verwendet

Unter Schutzgas wird ein Gemisch aus Gas verstanden, welches dazu verwendet wird, Luft aus der Atmosphäre zu verdrängen. Davon ist hauptsächlich der Sauerstoff betroffen. Im technischen Sinne kommt Schutzgas beim Schweißen zum Einsatz.
Dabei schützt das Gas Schmelzbad und Lichtbogen vor den Gasen aus der Atmosphäre. Bei diesen Gasen handelt es sich um Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff. Das ist enorm wichtig, weil das zu bearbeitende Metall ansonsten mit dem Sauerstoff aus der Luft reagiert und es zu Korrosionen oder Verbrennungen kommen kann.
Auch ist es möglich, dass das Schmelzgut unter Einwirkung dieser Gase porös wird. Einige Metalle müssen in besonderem Maße geschützt werden wie beispielsweise hochwertiger Stahl, Aluminium oder Titan. Du kannst Schutzgas aber auch dazu verwenden, um verschiedene Materialeigenschaften zu beeinflussen, dazu zählt zum Beispiel die Brennbarkeit.
Auch auf Tropfenübergänge, die Stabilität des Lichtbogens oder die Form der Nähte am Metall kannst du mit deinem neuen Schutzgasschweißgerät Einfluss nehmen.
Das richtige Schutzgas spielt eine große Rolle
Damit du unterschiedliche Metalle qualitativ hochwertig schweißen kannst, solltest du unbedingt darauf achten, welches Schutzgas am besten geeignet ist. Dafür sind die Eigenschaft des zu verwendenden Gases von großer Bedeutung.
Nur so ist es möglich, die zu bearbeitenden Metalle optimal gegen ungünstige Einflüsse aus der Atmosphäre zu schützen. Die Verwendung von Schutzgas dient aber auch dem Zweck, das Oxygenisieren zu bewirken und die Schweißgeräte vor möglichen Überhitzungsschäden zu bewahren.
Diese Gase werden für die Schweißtechnik verwendet:
Die hier aufgeführten Gase werden zum Schweißen verwendet. Abhängig von der Schweißmethode und welches Metall du verschweißen willst werden diese unterschiedlich gemischt.
Argon als Schutzgas
Argon wird beim Schutzgasschweißen recht oft eingesetzt. Es kommt bei einem Argongemisch, das Kohlendioxid enthält, zu einer Reaktion mit dem Schweißbad. Reines Argon reichert dieses nicht mit Sauerstoff an und führt auch nicht zu einer qualitativen Beeinträchtigung bei der Verarbeitung der Schweißnähte. Häufig wird das Argon 4.6 oder das Schutzgas 18 eingesetzt, welches zu 82% aus Argon besteht und zu 12% aus Kohlendioxid.
Helium als Schutzgas
Helium verhält sich da anders. Mit diesem Gas kannst du sehr viel schneller arbeiten. Auch die Flankeneinbrände beim Schweißen weisen eine höhere Qualität auf. Aus diesen Gründen kommen Helium-Argon-Gemische bei allen Schweißtechniken wesentlich häufiger zum Einsatz.
Sauerstoff als Schutzgas
Da es sich beim Sauerstoff um ein aktives Gas handelt, hat es beim Schutzgasschweißen die Funktion, eine Oxygenisierung zu bewirken. Diese stabilisiert den Lichtbogen während des Schweißens. Beim sogenannten MAG-Schweißen wird dabei das verwendete Material fließend auf die zu schweißende Stelle übertragen.
Kohlendioxid als Schutzgas
Beim Kohlendioxid handelt es sich ebenfalls um ein aktives Gas, das beim Schutzgasschweißen auch als Zusatzstoff verwendet wird. Das Kohlendioxid stabilisiert ebenfalls den Lichtbogen. Der im Schutzgas enthaltene Anteil dieses Gases ist abhängig von den zu bearbeitenden Materialien.
MIG und MAG Schweißverfahren
Bei den Verfahren MIG und MAG handelt es sich um Schutzgasschweisverfahren. Ein Unterschied ist das verwendete Schutzgas: Beim MAG Schweißen werden aktive Gase verwendet, wohingegen beim MIG Schweißen reaktionsträge Gase zum Einsatz kommen. Eine Übersicht darüber, welches Schutzgas das richtige für dich ist findest du hier.
Das MAG-Schweißen
Beim sogenannten MAG-Schweißen werden aktive Gase in einem Gemisch aus Sauerstoff, Kohlendioxid und Argon verwendet. Die Gasanteile werden dabei entsprechend den Eigenschaften der zu bearbeitenden Metalle variiert.
Auf diese Weise kannst du beim Schweißen auftretende Erscheinungen wie zum Beispiel Verbrennungen oder Spritzaufkommen verringern.
Dieses Schweißverfahren kommt meist bei Stahlarten ohne Legierung zum Einsatz. Dazu zählen unter anderem Aluminium und rostfreier Stahl. Bei hochlegiertem Material kannst du Argon und Helium für das Schutzgasschweißen verwenden.
Dabei ist darauf zu achten, dass Argon meist kostengünstiger erhältlich ist. Die sogenannten inerten Gase können bei sehr hoher Temperatur eingesetzt werden, eine Materialoxidierung findet dabei nicht statt.
Dieses Schweißverfahren kannst du allerdings nicht im Außenbereich anwenden, da die Witterungseinflüsse das Gas verwehen können. In diesem Fall käme es schnell zu Oxidierungserscheinungen.
Die Folgen zeigen sich dann in minderwertigen Schweißnähten, die einerseits anfällig für Rost sind und andererseits eine geringere Tragfähigkeit aufweisen. Materialverformungen sowie die Notwendigkeit von Nachbesserungen treten meist nicht auf, da die Schweißnähte sehr fest werden.
In der Praxis wird das MAG-Schweißen zur Produktion von Maschinen, Leitungen oder auch Kraftfahrzeugen eingesetzt. Auch der Bau von Schiffen ist ohne dieses Schweißverfahren nahezu unmöglich.
Beim MAG-Schweißen wird ein Aktivgas eingesetzt. Damit wird hauptsächlich Stahl verarbeitet.
Das MIG-Schweißen
Ein weiteres Verfahren, das MIG-Schweißen, wird dazu verwendet, um Metalle zu verbinden, die keinen Eisenanteil aufweisen.
Auch hier kommt Argon zum Einsatz, manchmal werden auch Helium oder Gasgemische verwendet.
Das eingesetzte Gas reagiert beim MIG-Schweißen nicht mit anderen Werkstoffen. Aus diesem Grund wird es für Verbindungen aus Aluminium, verschiedenen Legierungen oder Kupfer verwendet.
Auch hier kannst du mit sehr hohen Temperaturen arbeiten. Oxidationen der Schweißnähte treten nicht auf, was einen großen Vorteil darstellt.
Das MIG-Schweißen kannst du allerdings auch nur in einem geschlossenen Raum durchführen, da im Außenbereich unter Einfluss der Witterung Oxidationen des Materials auftreten.
Diese Schweißtechnik wird zur Produktion von Leitungen, Maschinen und in der Kern- und Feinwerkverarbeitung eingesetzt.